SO GEHT ES ÖSTERREICH 2024

Der IV-Zukunftsmonitor ist ein mit dem Institut für empirische Sozialforschung (IFES) durchgeführter sozialwissenschaftlicher Indikator und liefert seit 2019 umfassende empirische Daten über den aktuellen und künftigen Zustand der österreichischen Gesellschaft. Insbesondere werden die Einstellungen der Gesellschaft zu fünf Dimensionen gemessen: Gesellschaftlicher Zusammenhalt, Lebensqualität, Innovationsfähigkeit, Politik und Globale Entwicklungen. Die Erkenntnisse sollen dazu beitragen, die Lebenssituation der Menschen im Land und ihre Erwartungen an die Zukunft (besser) zu verstehen. Das unterstützt Unternehmen bei der Planung der Zukunft – und die Politik bei der Gestaltung der Rahmenbedingungen für Wirtschaft und Gesellschaft.

Highlights der Ergebnisse:

Geringere Zuversicht auf eine positive Entwicklung Österreichs

Der Eindruck, dass Österreich sich in die falsche Richtung entwickelt, verhärtet sich zunehmend. Im Wahljahr 2024 rangiert das Vertrauen in politische Parteien auf einem konstant niedrigen Niveau, die Mehrheit sieht Chancengleichheit im Land nicht ausreichend gegeben. Obwohl sich der Großteil der österreichischen Bevölkerung als politisch interessiert einstuft und es als wichtig erachtet, in einem demokratisch regierten Land zu leben, ist nur rund ein Viertel mit dem politischen System Österreichs zufrieden. Dennoch herrscht wieder etwas mehr Optimismus, was die mittelfristige Entwicklung der eigenen Lebenssituation angeht, als das noch 2022 der Fall war. Auffallend ist, dass trotz multipler Krisen und großer Veränderungen sozialer Zusammenhalt als noch immer intakt empfunden wird und auf hohem Niveau stabil ist.

Wie wird sich in den kommenden Jahren die Lebenssituation entwickeln?

0%
verbessern
0%
gleichbleibend
0%
verschlechtern

66%

der Befragten sind mit ihrer Lebenssituation
zufrieden bzw. sehr zufrieden.

Die Industrie hält Österreich am Laufen

Industrie und Unternehmertum genießen konstant ein sehr hohes Vertrauen in der heimischen Bevölkerung. Die klare Mehrheit der Befragten ist davon überzeugt, dass es die Unternehmerinnen und Unternehmer sind, die Arbeitsplätze im Land schaffen. Dennoch besteht mehrheitlich ein Bewusstsein dafür, dass Migration ein wichtiger Hebel für die Bekämpfung des Fachkräftemangels ist. Der Stellenwert von österreichischen Unternehmen ist so hoch wie nie, trotz dessen wird das wirtschaftliche und politische Klima in Österreich für Unternehmensgründungen lediglich von einem Drittel der Befragten als günstig eingestuft. Eine deutliche Mehrheit spricht sich zudem für eine wesentlich stärkere Förderung von Forschung und Entwicklung aus – als Basis für neue Technologien und Produkte.

0%
der Befragten stimmen zu, dass die Industrie der Motor der österreichischen Gesamtwirtschaft ist
0%
der österreichischen Bevölkerung finden, dass der Zugang zum österreichischen Arbeitsmarkt für Schlüssel- und Spitzenkräfte sowie deren Angehörige einfacher werden soll
0%
der Befragten stimmen zu, dass Unternehmerinnen und Unternehmer Arbeitsplätze schaffen

Digitalisierung und Künstliche Intelligenz als Chance für die Arbeitswelt

Die Mehrheit der Befragten sieht die Folgen der Digitalisierung positiv und geht auch im Vergleich zu 2022 nicht davon aus, dass ihre eigene Tätigkeit irgendwann von Maschinen ersetzt wird. Zwei Drittel der Menschen sind überzeugt, dass digitale Grund- und Weiterbildung zunehmend an Bedeutung gewinnen werden und fast die Hälfte sieht durch Digitalisierung Produktivitäts- und Effizienzgewinne bei der Arbeit. Es herrscht jedoch weiterhin ein Gefühl der Unsicherheit darüber, welchen Einfluss Digitalisierung auf Freizeit und Familienleben in der nahen Zukunft haben wird.

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz bietet lauft Umfrage die größten Chancen in der Industrie (durch höhere Produktivität und effizienteren Ressourceneinsatz), bei der Strafverfolgung sowie bei der Behandlung von Krankheiten. Als Profiteure von neuen Technologien wie Künstlicher Intelligenz werden insbesondere junge Menschen, wohlhabende Menschen und Menschen mit formalen Bildungsabschlüssen wahrgenommen. Für die Risiken, die der Einsatz von Künstlicher Intelligenz bergen kann, lässt sich noch wenig Bewusstsein ausmachen.

Wie sehen Sie den Einfluss der Digitalisierung in den kommenden drei Jahren in Bezug auf…

„Die aktuellen Ergebnisse des IV ZukunftsMonitors 2024 zeigen klar, dass das Vertrauen in die österreichische Industrie und Wirtschaft so hoch ist wie nie zuvor. Das ist ein deutlicher Beleg für die erfolgreiche Arbeit unserer Unternehmen, die nicht nur als stabile Arbeitgeber fungieren, sondern auch wesentliche Impulse für Forschung und Entwicklung setzen. Für die Zukunft bedeutet das, dass wir weiter auf Innovation und Digitalisierung setzen müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben und die Produktivität zu steigern. Besonders die Förderung von Forschung und Entwicklung sowie die Schaffung günstiger Rahmenbedingungen für Unternehmensgründungen sind zentrale Handlungsfelder, die wir gemeinsam mit der Politik vorantreiben müssen, um langfristig erfolgreich zu bleiben und den Wirtschaftsstandort Österreich zu stärken.“

Georg Knill
Präsident Industriellenvereinigung

Fotocredit: Philipp Horak/IV

Fotocredit: IFES/Wilke

„Der Blick auf die zukünftige Entwicklung Österreichs bereitet den meisten Bürgerinnen und Bürgern seit einigen Jahren Sorgen und ist von großer Ungewissheit geprägt. Das Vertrauen in staatliche Institutionen und Österreichs Unternehmen und Wirtschaft hat sich im vergangenen Jahr zwar stabilisiert bzw. gebessert, die politischen Akteure sind aber nach wie vor gefordert, das Vertrauen in sie wieder zu stärken. Das gilt umso mehr, da im aktuellen Zukunftsmonitor viele Befragte die Befürchtung äußern, dass es auch in Österreich zu einer Aushöhlung demokratischer Spielregeln kommen könnte. Außerdem herrscht nicht in allen Bevölkerungsgruppen Konsens darüber, dass es wichtig ist, in einer Demokratie zu leben.“

Dr. Reinhard Raml
Geschäftsführer IFES

Die Ergebnisse des Zukunftsmonitors im Detail:

SharePics mit den Kernergebnissen:

Immer auf dem Laufenden bleiben:

Vereinigung der Österreichischen Industrie (Industriellenvereinigung) © 2024